Marie-Louise von Franz
Bollingen 1982
1 DVD, ISBN 3-908116-95-3 / 978-3-908116-95-0
At the request of the Foundation for Jungian Psychology, Françoise Selhofer made a beautiful and impressive film about Marie-Louise von Franz in the autumn of 1982 in Bollingen. In the film, Marie-Louise von Franz gives us insight into her life, into her encounter with C.G. Jung and the work they later did together, as well as into her understanding of Jungian Psychology. She talks about how her own work evolved and about she way she works. In response to further questions, she talks about dream interpretation, creativity, synchronicity, alchemy and about the grave problems of our time. At the end of the interview she expresses her deep concern about the downfall of our culture and civilization. Any hope for a renewal, she believes, can only be found in Jung’s discoveries, that is, in positive contact with the creative powers of the unconscious and with our dreams, our psychical roots. Only there can we find constructive answers to help us solve the seemingly insoluble questions with which we are confronted today.
(available as DVD with overvoice in English, French and Spanish)
Marie-Louise von Franz arbeitete analytisch und wissenschaftlich seit 1934 eng mit C.G. Jung zusammen. Ihre zahlreichen Publikationen in englischer und deutscher Sprache gehen Fragen der heutigen Zeit mit pragmatischem und symbolischem Sinn aus der Sicht der Analytischen Psychologie an. Bis zu ihrem Tod 1998 war sie als Schriftstellerin und Analytikerin in Küsnacht-Zürich tätig. Sie verstarb im 83. Altersjahr in den frühen Morgenstunden des 17. Februar 1998 in ihrem Heim in Küsnacht. Trotz des fortschreitenden körperlichen Zerfalls, den sie mit bewundernswertem Langmut ertrug, ist ihr Geist bis zu letzt so hell und lebendig wie eh und je geblieben. Davon zeugt auch der lucide Kommentar zu neu entdeckten Schriften des arabischen Alchemisten Ibn Umail (Senior), den sie noch zwei Jahre vor ihrem Tode fertiggestellt hat. In ihrem Schaffen lassen sich vier Schwerpunkte ausmachen. Zum einen war es die Alchemie mit ihrem Opus magnum, der Edition samt Übersetzung und Kommentar des dem Thomas von Aquin zugeschriebenen alchemistischen Traktates “Aurora Consurgens”, das als dritter Band von C.G. Jungs “Mysterium Coniunctionis” 1957 erschienen ist. An diesem Werk hat sie nach eigenen Angaben fünfzehn Jahre lang gearbeitet. Gleichzeitig aber hat sie in einem weiteren monumentalen Werk, dem weit über tausend Seiten starken Buch über die “Symbolik des Märchens”, das Ergebnis einer neunjährigen Arbeit, den Grundstein zur Märcheninterpretation im Rahmen der Jungschen Psychologie gelegt. Aus diesem Fundus und ihren vielfältigen Vorlesungen am Jung Institut und anderswo sind mit den Jahren eine ganze Reihe Publikationen auf diesem Gebiet entstanden, wodurch sie auch einem grösseren Publikum bekannt geworden ist. Ab den 1960er Jahren hat ein weiteres, aus ihrer Beschäftigung mit der Alchemie entwachsenes Gebiet, die Unus mundus Idee (d.h. die hinter dem Dualismus von Psyche und Materie zu ahnende Einheitswirklichkeit), ihren Geist bis in die späteste Zeit gefesselt. Daraus ist nebst einer Anzahl von Aufsätzen ihr drittes grosses Opus “Zahl und Zeit” (1970) entstanden. Der vierte Eckpunkt ihres Schaffens war selbstverständlich ihre psychotherapeutische Praxis, die ihr über Jahrzehnte hinweg einen Siebenstundentag beschert hat. Daraus ist ersichtlich, wie vielen Menschen sie eine Hilfe gewesen ist, und wie viele angehende Analytikerinnen und Analytiker sie als direkte Schülerin C.G. Jungs in den Geist dieser Psychologie initiiert hat. In ihrer analytischen Arbeit war sie oft von entwaffnender Direktheit (was unter Umständen von gewissen Leuten nicht ertragen wurde) sowie sehr konkret, treffend und diesseitig in ihren Traumdeutungen (eine Kunst, die sie hervorragend beherrschte). Zugleich war es ihr aber dank ihrer profunden Kenntnis der Strukturen des kollektiven Unbewussten gegeben, jene Rückverbindung zu den archetypischen Wurzeln herzustellen, welch die conditio sine qua non der Heilung psychischen Leidens bedeutet. Ihren Erfahrungsschatz auf diesem Gebiet hat sie in ihrem Buch “Psychotherapie” niedergelegt.
von Franz, Marie-Louise
Bollingen 1982
- ISBN: 9783908116950
- Availability: In Stock
-
27.00€