Preisträger 2022 des Wettbewerbs der Stiftung Kreatives Alter
Andreas Jung
Der Schild des Achilleus
Spiegel von Schöpfung und Schicksal
240 Seiten, inkl. 70 farbige Bilder, ISBN 978-3-85630-782-0
Im Epos ‹Ilias› gibt Homer Bericht, wie der strahlende Held Achilleus im Krieg von Troia seine Rüstung verliert. Auf Bitte der Mutter Thetis verfertigt der Götterschmied Hephaistos einen herrlichen neuen Schild. Darauf bildet er Himmel und Erde, Städte und Felder, einen festlichen Reigen und allumfassend den Ozean.
Auf den ersten Blick scheint alles einfach. Hephaistos stellt dar, was er vom Götterberg Olymp sehen mag. Eine Stadt feiert in Frieden, eine zweite wird belagert. Könnte diese Troia sein, welches wäre die andere? Unter Schnittern sinnt ein König, hinter Wall und Graben liegt ein Weinberg, Tanzende wirbeln um einen göttlichen Sänger.
Doch was bedeuten dieser lebenden Bilder auf dem Schild? Unter der sichtbaren Oberfläche stösst der Autor auf seltsame und teilweise verschlüsselte Zusammenhänge. Mit umfassenden Textvergleichen bringt er die Bilder allmählich zum Sprechen. Und damit wird es möglich, das Geschehen auf dem Schild zu verstehen und in das Umfeld von ‹Ilias› und ‹Odyssee› einzubetten.
Zur Einführung beleuchtet der Autor die beteiligten Helden und Götter, das Geschehen rund um den Schild des Achilleus und die literarische Einordnung der Schildbeschreibung. Charakterisiert werden danach die materielle Beschaffenheit und die konzeptionelle Gestaltung des neuen Schildes.
Im Haupt-Kapitel werden die zehn Bilder des Schildes einzeln ausgelotet und anhand von vergleichbaren Textstellen der Ilias und Odyssee ins Gesamtgeschehen eingebettet. Das Geschick des Schildes wird über Achilleus' Tod hinaus verfolgt bis zur strittigen Nachfolge und der Übergabe an Achilleus' Sohn Neoptolemos.
In der Nachfolge von Homer rüsten Dichter die Helden ihrer Epen bis in die Neuzeit gerne mit ähnlich gearteten Schilden, etwa Herakles, Aeneas, Hannibal, Dionysos oder Satan. Und seit dem 18. Jahrhundert versuchen Gelehrte und Künstler, den Achilleus-Schild detailgetreu nachzubilden, so Boivin, Quatremère und Murray auf Papier, Flaxman und Romano jedoch in Gold und Bronze.
Autor
Andreas Jung, *1942 in Zürich, aufgewachsen in Küsnacht bei Zürich. Klassische Ausbildung (Latein und Griechisch). Architekturstudium an der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH Zürich. Architekt-Denkmalpfleger bei der Denkmalpflege der Stadt Zürich. Befasst sich mit unterschiedlichen Aspekten der Kultur-, Orts- und Baugeschichte und betreut das Familienarchiv C.G. Jung. Verheiratet, drei erwachsene Kinder und vier Enkelkinder.
Jung, Andreas
Der Schild des Achilleus - Spiegel von Schöpfung und Schicksal
- ISBN: 9783856307820
- Availability: In Stock
-
35.00€